Digital Social Award: Preisverleihung und glückliche Gewinner:innen

07.09.2022

AfB hat 2022 gemeinsam mit Siemens, Capgemini und Orange Business Services den Digital Social Award ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung für Projekte, die das Potenzial der Digitalisierung für gesellschaftliches Engagement nutzen. Gesucht wurden Ideen und Projekte, die benachteiligte Gruppen, Inklusion und Diversität fördern und unterstützen.

Foto der Halle, in der die Verleihung des Digital Social Award stattfand.

Feierliche Verleihung des innovativen Digital Social Award. Foto: Andi Weiland.

Digital Social Awards. Eine Platt einer Harddisc bedruckt mit den Namen der Gewinner-Projekte.

Der Digital Social Award. Foto: Andi Weiland.

Gruppenfoto mit allen Teilnehmenden der Preisverleihung.

Gruppenfoto am Schluss. Alle Gewinner:innen und Teilnehmenden der Preisverleihung auf der Bühne. Foto: Andi Weiland.

 „Die Zeit des Gegeneinanders ist vorbei. Wir müssen gemeinsam wirken“, so formuliert Katarina Peranic es in ihrer Keynote zu Beginn der Preisverleihung. Für diesen Anlass kamen am 31. August 2022 in der ehrwürdigen Mosaikhalle in der Berliner Siemensstadt Vertreter:innen der zwölf für den Award nominierten Initiativen, die Initiatoren sowie Schirmpaten und weitere Gäste zusammen.

„Es geht darum, diesen großartigen Ideen die Sichtbarkeit zu geben, die sie verdienen“, meint zudem die Ideengeberin für den Award, Hanna Hennig, CIO bei Siemens. „Und genau das tun wir heute auf dieser wunderbaren Bühne.“

Die Spannung war zu spüren: Wer erreicht welche Platzierung auf dem Siegertreppchen und darf sich über ein Preisgeld von 5.000 Euro, 2.000 Euro und 1.000 Euro freuen.

Nach und nach wurden in den vier Kategorien die Sieger verkündet. Freudestrahlend nahmen sie alle ihre Auszeichnung entgegen.

Die Gewinner des Digital Social Award 2022

In der ersten Kategorie “Bildung & Kultur” überreichten Sabine Reuss und Dr. Peter Kreutter den Award an folgende Projekte:

1. Platz: Technovation Girls Germany (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung)

Im Programm Technovation Girls Germany der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung entwickeln Schülerinnen von 10-18 Jahren Apps als Lösungen für gesellschaftliche oder ökologische Probleme. Dabei werden nicht nur digitale Fähigkeiten wie Coding und App-Design gefördert. Auch die Stärkung unternehmerischer Fähigkeiten steht mit Einheiten zu Entrepreneurship und Pitching auf dem Programm. Die Mädchen folgen dabei auf einer Online-Plattform Lernmaterialien, die sie Schritt für Schritt von der Idee bis zur fertigen App führen.

2. Platz: Hacker School

Die HackerSchool ist eine gemeinnützige Organisation aus Hamburg, die deutschlandweit für Kinder und Jugendliche Programmierkurse anbietet und sie für IT begeistert. Mit dem Projekt Hacker School @yourschool führt das Team gemeinsam mit engagierten Auszubildenden und Studierenden Grundlagenkurse in Programmiersprachen an Schulen durch, modernisiert das Curriculum und bringt die für das 21. Jahrhundert notwendigen Skills jungen Menschen von der 5. bis 10. Klasse nahe.

3. Platz: Virtueller Makerspace

Der Virtuelle Makerspace von SiliconVilstal ist eine digitale MINT-Bildungs-Plattform. In Workshops können Kinder kreative Entwürfe erstellen. Über Datenschnittstellen mit den ohnehin vorhandenen Maschinen regionaler Betriebe können diese dann physisch produziert werden. Mit diesem innovativen Ansatz wird ein breites Netzwerk unterstützender Betriebe genutzt. So können investitionsarm gerade in strukturschwachen Regionen regionale MINT-Angebote aufgebaut werden. Der bundesweite Skalierungsprozess ist bereits in vollem Gange.

Mit sportlichen Bühnenaufgängen ging es mit der Kategorie “Sport & Gesundheit” weiter. Hanna Hennig und Dr. Holger Krimmer prämierten:

1. Platz: Inklusives Digitales Sportfest

Beim inklusiven digitalen Sportfest kommen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen in Bewegung. Das positive Erlebnis schult auch spielerisch im Umgang mit digitalen Medien. Beworben wird das ca. 3-stündige Programm in leichter Sprache. Mit Gebärden- und Textdolmetschung ist das Programm ebenso zugänglich wie durch einfache Sportübungen aus verschiedenen Sportarten für stehende und sitzende Menschen. Ins Leben gerufen hat das inklusive Sportfest die Sportlotsin Linda Bull.

2. Platz: look good feel better (DKMS Life)

Mehr als 230.000 Frauen und Mädchen erkranken jährlich an Brustkrebs. Lookgoodfeelbetter unterstützt sie an 320 Standorten mit Kosmetikkursen für ein besseres Selbstgefühl. Mit diesen Kursen soll das Selbstbewusstsein der betroffenen Frauen gestärkt werden - und übrigens gibt es auch immer mehr Kurse für Männer. Mit dem richtigen Wissen rund um Makeup und Pflege kann hier viel getan werden - damit man sich besser fühlt, denn auch das kann bei einer Krankheit wie Krebs zumindest ein Stück Hilfe sein.

3. Platz: Libati

Jeder Zweite an Deutschland hat chronische Erkrankungen, denn sie zählen alle dazu, die sich durch etwas stark an ihrem Alltag eingeschränkt fühlen. Wichtig ist, dass viele teilnehmen, denn so wächst auch die Informationsmenge, die wiederum anderen helfen kann. Libati hat jetzt schon eine lebendige Community geschaffen, die gerne zusammen hilft. Hennig lobt hier vor allem noch einmal das diverse Team: "Es braucht wirklich verschiedene Disziplinen, um vorwärtszukommen - und da wart ihr echt ein Vorbild!"

Nach einer kurzen Pause und einem Stück des “Panke Electric Trios” folgte die Kategorie “Inklusion & Arbeitswelt”. Cathrin Heinrich und Kai Keune überreichten die Awards an:

1. Platz: @Azubi Digital Akademie

Die Azubi Digital Akademie ist eine Peer-to-Peer Lernplattform, die (zukünftige) Auszubildende im Bereich der digitalen Kompetenzen fördern möchte - insbesondere solche, die sozial benachteiligt sind. Zur Auswahl stehen die digitale Ausbildungsbegleitung oder ein vierwöchiges IT-Bootcamp, in denen auch die Themen New Work, Gamification und Neues Lernen eine zentrale Rolle spielen. Damit verbessert die Akademie die Einstiegs- und Entwicklungschancen von Jugendlichen in Ausbildung insbesondere im IT-Bereich.

2. Platz: @KulturLeben Berlin

Der Verein setzt sich dafür ein, dass auch Menschen mit geringem Einkommen oder Beeinträchtigung am kulturellen Leben teilnehmen können. Im neuen Projekt von KulturLeben Berlin liegt der Fokus auf schwerhörigen und gehörlosen Kulturinteressierten. Dazu wurden und werden gehörlose und schwerhörige Menschen als Mittler:innen gewonnen, die neue gehörlose und schwerhörige Kulturgäste gewinnen können. Mit der Verlagerung des Vermittlungsprogramms in Videokonferenzen können hier ganz neue Zielgruppen erreicht werden.

3. Platz: @Tür an Tür – Digitalfabrik

Die App

Die App Lunes baut durch fachspezifisches Vokabular für unterschiedliche Berufe Barrieren in unserer Arbeitswelt ab, die heute so vielsprachig wie nie zu vor ist. Lunes richtet sich an Menschen mit Deutsch als Zweitsprache und trainiert Stammwortschätze in derzeit 30 Berufsfeldern. Mit bebilderten Fachvokabeln und einer Vorlesefunktion vereinfacht Lunes Zugewanderten die Teilhabe in der Arbeitswelt, sorgt für Chancengerechtigkeit und unterstützt Integrationsprozesse in Betrieben.

Abschließend blickten wir gemeinsam mit Matthias Mahlke und Katarina Peranić in die Zukunft und prämierten die Preisträger:innen in der Kategorie “Innovation & Zukunft”:

1. Platz: @FragLovis

FragLovis ist dabei, die Sexualbildung für Jugendliche zu digitalisieren und für sie online einen safe space rund um Sexualfragen und professionelles Sexualwissen zu schaffen. Jugendlichen wird über eine App und Website der KI-unterstützte Chatbot „Lovis“ sowie eine Wissensplattform zur Klärung von Sexualfragen bereitgestellt. Dadurch wird eine professionelle, ortsunabhängige Echtzeit-Beantwortung von Fragen möglich und Anonymität kann gewahrt werden.

2. Platz: @WirHelfen.eu

WirHelfen.eu ist eine zentrale Onlineplattform für unentgeltliche Hilfsangebote in Krisenzeiten und darüber hinaus. Über ein Matchingprinzip werden Hilfesuchende und -anbietende lokal in der Nachbarschaft oder digital deutschlandweit zusammengebracht. Die Plattform bietet akute Hilfe, z.B. in der Corona-, der Flut- oder Ukrainekrise, und Hilfegesuche drehen sich beispielsweise um Aufräumarbeiten, Transporte oder Einkäufe und stellt auf einer interaktiven Karte bundesweit alle Nachbarschaftshilfen übersichtlich dar.

3. Platz: @MI4People

MI4People ist eine gemeinnützige Organisation, die das Ziel hat, das Gemeinwohl mit Machine Intelligence (MI) zu stärken. Bei diesem Ansatz werden mithilfe von Maschinen reale Probleme datengetrieben gelöst. Dabei hilft eine geeignete Kombination aus Data Science, künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, Deep Learning, RPA und Process Mining. Mit freiwilligen MI-Expert:innen aus der Industrie, Studierenden und anderen gemeinnützigen Organisationen werden Open Source gemeinwohlorientierte Anwendungen erforscht und entwickelt.

Wir gratulieren allen Preisträger:innen herzlichst: Sarah Holzenkamp, Antonia Böttinger, Maria-Fernanda Burkhard, Manas Deb, Maria Springer, Paul Springer, Celal Simsek, Sinah Vonderweiden, Krisha Kops, Leonie Killian, Julia Wohlhüter, Clara Bracklo, Fiona von Prónay, Holger Hinz, Angela Meyenburg, Claus Müller, Christina Sommerfeld, Julia Freudenberg, Björn Szesni, Kristian Gründling, Ariane Kuhnla, Sarah Pulfer, Johanna Stiller, Pia Jakobi, Christina Göpfert, Leonie Zolker, Linda Bull, Dorothee Ritthaler, Natascha Brunner, Rebecca Alt und Martina Osthues.

Ein Award mit Bedeutung

Der Digital Social Award ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt für mehr Sichtbarkeit, Anerkennung und #GemeinsamWirken im digitalen Ehrenamt von und mit: Siemens, Capgemini, Orange und AfB. Die Schirmherrschaft übernahmen die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), das WHU Center für Non-Profit Management and Digital Social Impact sowie ZiviZ - Zivilgesellschaft in Zahlen. Die gemeinnützige Stiftung Bürgermut übernimmt als Geschäftsstelle des Digital Social Summit die Koordination. Schirmherrschaft mag im ersten Moment etwas passiv klingen, dabei haben diese Institutionen aufgrund ihrer Expertise in den Bereichen Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Stiftungsarbeit wertvolle inhaltliche beraten und somit den Award zu dem gemacht, was er ist: ein Award mit Bedeutung.

Abgerundet wurde die inhaltliche Ausrichtung durch den physischen „Pokal“. Dieser wurde passend zum Thema aus einer upgecycelten Festplatte kreiert, die wie ein kleiner Taschenspiegel dem Betrachtenden zu sagen scheint: Das bist du. Das hast du gut gemacht. Herzlichen Glückwunsch!

Glückliche Menschen, tolle Projekte - eine Preisverleihung wie der Digital Social Award gehört zu den schönsten Veranstaltungen. Und das nicht nur, weil alle so positiv gestimmt sind, sondern auch weil alle Projekte des heutigen Tages auch die Welt ein Stück weit positiver machen.

 

Disclaimer und Credits: Die in Kursiv stehenden Passagen stammen von Dr. Diana Mantel, die die Preisverleihung in einem Live-Blog dokumentiert hat.

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