Nachhaltigkeit durch IT-Remarketing

IT-Remarketing wirkt. Die Wiederverwendung gebrauchter Hardware spart Ressourcen ein und reduziert den Ausstoß von Schadstoffen. Welchen positiven Effekt auf Umwelt und Klima die Zweitnutzung von gebrauchter Hardware im Vergleich zur Neuproduktion genau erzielt, erfassen wir auf Grundlage einer Ökobilanzstudie der Klimaschutzorganisation myclimate.

Im Jahr 2022 haben wir mit 528.000 bearbeiten IT- und Mobilgeräten einen Rekordwert erreicht. Unsere Remarketing-Quote haben wir mit 64 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert und zwei von drei Geräten ein zweites Leben geschenkt. Die damit erzielte positive ökologische Wirkung messen wir anhand von sieben KPIs rund um Rohstoffeinsparung, Treibhausgasen, Wasserverbrauch und Umweltverschmutzung. Durch die Verlängerung der Produktlebensdauer ermöglichte AfB eine Einsparung von 22.800 Tonnen an Rohstoffen, 170.800 MWh Energie im Vergleich zur Neuproduktion, 318 Millionen Liter Wasser, 44.700 Tonnen Treibhausgase. 

Wir haben Stand Oktober 2022 mehr als 650 Arbeitsplätze geschaffen, davon 50 % für Menschen mit Behinderung. Das ist "social & green IT".

Grafik mit Symbolen, welche für die verschiedenen ökologischen Wirkungszahlen von AfB stehen. Text: "IT-Refurbishing & -Remarketing Wirkung AfB-Gruppe"

Wirkungsmessung wissenschaftlich fundiert

AfB ermittelt die Umwelteffekte von IT-Remarketing auf Basis einer Studie der gemeinnützigen Klimaschutzorganisation myclimate aus dem Jahr 2021.

AfB hat die Studie öffentlich ausgeschrieben, mit dem Ziel, durch eine Lebenszyklusanalyse (LCA-Studie), die Auswirkungen von IT-Refurbishing und IT-Remarketing auf Menschen und Ressourceneinsparung anhand aktueller Umweltdaten abzubilden. Unsere Wirkungsmessung ist wegweisend im Bereich IT-Refurbishment.

Myclimate hat die Studie anhand der ISO-Normen 14040 und 14044 für Ökobilanzen erstellt und durch ein internes Review geprüft. Die Wirkungsabschätzung, also die Beurteilung der Größe und Bedeutung der Umweltwirkung von IT-Geräten, wurde mit der Ökobilanzierungssoftware SimaPro V 9.1 durchgeführt. Als Hintergrund-Datenbank wurde ecoinvent Version 3.6 verwendet.

Unser CR-Manager Christoph Teusch sprach mit myclimate über die Ökobilanzstudie:

 

3 Fragen an Stefan Baumeister, Geschäftsführer von myclimate:

  1. Warum ist Transparenz so wichtig, wenn wir über Nachhaltigkeit und IT sprechen?
  2. Warum lohnt sich die Betrachtung anderer Umweltwirkungen neben CO2?
  3. Wie können IT-Partner der AfB von den Kennzahlen profitieren?

Signifikante Kennzahlen für die Wirkung durch IT-Remarketing

Mit verschiedenen Kennzahlen machen wir die positive Wirkung von IT-Wiedervermarktung auf Menschen, Wasser, Klima, Energie und Toxizität messbar. Was die einzelnen Kennzahlen bedeuten, erfahren Sie hier:

Arbeit für Menschen mit Behinderung

Ihre gebrauchten IT-Geräte tragen dazu bei, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bei AfB zu schaffen und zu erhalten.

Eingesparte Rohstoffe

Durch die Wiederverwendung gebrauchter IT-Geräte werden weniger Rohstoffe für die Herstellung neuer Geräte abgebaut. Die global verfügbaren Metall- und Mineralreserven (z.B. Palladium, Eisen) variieren stark, weshalb der Verbrauch eines Metalls in Relation zu seiner Verfügbarkeit gesetzt wird.

Zur Vergleichbarkeit werden alle Metalle und Mineralien in Eisenäquivalente (kg Fe-äqu.) wie bisher ausgewiesen. Grundlage dafür ist eine Ökobilanzstudie der TU Berlin von 2013.

Humantoxizität

Der Mensch ist tagtäglich einer Vielzahl von Umweltschadstoffen ausgesetzt. Humantoxizität misst die Auswirkungen auf bzw. Schäden an der menschlichen Gesundheit. Diese Schäden können durch Stoffe (z. B. Stickstoffoxide) ausgelöst werden, die in Luft, Boden und Wasser gelangen. Die Ausweisung erfolgt in 1,4-Dichlorbenzoläquivalente (t 1,4-DB-äqu.) Zum Beispiel führt bei einem Smartphone die Verlängerung der Nutzungsdauer von 3 auf 4,5 Jahre zu einer Reduzierung von 45%, da für diesen Zeitraum kein neues Gerät hergestellt werden musste.

Primärenergieaufwand

Der Primärenergieaufwand spiegelt den Bedarf an Primärenergieressourcen (Rohöl, Steinkohle, Wasserkraft etc.) eines Produktes über den gesamten Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung wieder. Primärenergien sind für die Bereitstellung der Endenergie (Brennstoffe, Strom etc.) nötig. Der Indikator wird hier in der Einheit kWh quantifiziert. Eine Einsparung von 1.000 kWh entspricht einem Drittel des jährlichen Strombedarfs eines 2-Personenhaushalts im Einfamilienhaus.

Wasserverbrauch

In vielen Verarbeitungsschritten entlang des Lebensweges eines Produktes wird Wasser benötigt. Dabei ist die Verfügbarkeit von Wasser u. a. durch Überbeanspruchung in vielen Regionen gefährdet. Der Wasserressourcenabbau wird hier in Liter quantifiziert und gibt an, welche Menge einem Einzugsgebiet entzogen wurde. Die eingesetzte Methode AWARE basiert auf der Quantifizierung des verfügbaren Wasserrestes eines Gebietes, nachdem der Bedarf von Menschen und aquatischen Ökosystemen gedeckt wurde. Eine Einsparung von 1.000 Litern entspricht 5 gefüllten Badewannen (200 l Füllmenge).

Treibhausgasemissionen (Klimawandel)

Die durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen tragen zur Erwärmung der Erdatmosphäre und somit zum Klimawandel bei. Als Indikator wird das Global Warming Potential (GWP) verwendet. Zur Vergleichbarkeit werden alle Treibhausgasemissionen in CO2e umgerechnet. Eine Einsparung von 1.000 kg CO2e entspricht einer Fahrt von 4.900 km mit einem Mittel-Klasse Benziner. Um 1.000 kg CO2e aufzunehmen, muss eine Buche ca. 80 Jahre lang wachsen. Quelle: Tagesschau 

Wasser-Ökotoxizität

Wasser ist für das Leben auf dem Planeten eine wertvolle Ressource, die u. a. durch toxische Substanzen gefährdet ist. Die Ökotoxizität von Süß- und Meerwasser (Water ecotoxicity) bezieht sich auf die Auswirkungen auf die Süß- bzw. Meereswasserökosysteme infolge der Emission toxischer Substanzen in Luft, Wasser und Boden. Die Charakterisierungsfaktoren werden als 1,4-Dichlorbenzoläquivalente/ kg Emission (1,4- DB/ kg) ausgedrückt.

Unsere Umweltziele

Wir leben Nachhaltigkeit und optimieren stetig unsere Prozesse, um unsere Umweltauswirkungen, soweit wie es uns möglich ist, zu reduzieren. Wir zeigen transparent, welche Umweltziele wir uns gesetzt haben und welche Maßnahmen wir für deren Erfüllung ergreifen. 

100 % klimaneutraler Strom

In allen zehn AfB-Standorten in Deutschland beziehen wir 100 % klimaneutralen Strom. Unser Ziel ist es zudem in allen Standorten Deutschlands ausschließlich Ökostrom zu verwenden. In drei Standorten beziehen wir bereits 100 % Ökostrom und in zwei weiteren einen Strommix. Die zeitnahe Umstellung an allen Standorten ist geplant.

Senkung der Transportemissionen pro abgeholtem IT-Gerät

0,23 g CO2-Äq. emittieren wir durchschnittlich, wenn wir ein IT-Gerät abholen. Unser Ziel ist es, diese Emissionen auf 0,2 g CO2-Äq. pro IT-Gerät zu senken. Dafür planen wir unsere Transporte möglichst umweltschonend.

Wasser einsparen 

Die Herstellung und der Transport von Flaschenwasser verursacht viele CO2-Emissionen und verbraucht Plastik. Deshalb verwenden wir in allen AfB-Niederlassungen in Deutschland nachhaltige Leitungswasserspender. „a tip: tap“ hat unsere Firmenzentrale in Ettlingen daher als leitungswasserfreundlich ausgezeichnet.

Zudem sind unsere AfB-Shops Mitglied bei Refill Deutschland.

Umweltfreundliche Verpackung

Wir haben eine breite Palette an Verpackungen entwickelt und unser Versand-Team ist geschult darin, möglichst ressourcenschonend zu packen. So war es uns möglich die Verpackungsmengen auf durchschnittlich 0,4 kg pro IT-Gerät zu reduzieren.

Wiedervermarktungsquote erhöhen

Die Wiederverwendung von IT-Geräten spart nachweislich Ressourcen im Vergleich zur Neuproduktion ein. Deshalb optimieren wir unsere Prozesse stetig, sodass wir die für uns bestmögliche Wiedervermarktungsquote erzielen können. Im Jahr 2021 haben wir in Deutschland 68 % der bearbeiteten IT-Geräte wiedervermarktet (europaweit 59%). 

Senkung der Reiseemissionen pro Mitarbeitenden

Wir sensibilisieren unsere Mitarbeitenden möglichst viele Termine und Events online wahrzunehmen. So konnten wir im Jahr 2021 die Reiseemissionen pro Mitarbeitenden von über 500 kg auf 310 kg CO2-Äq. senken.

Retourenquote gesenkt auf 7 %

Durch Optimierungen unserer Verpackung gewährleisten wir den sicheren Versand unserer Bestellungen und reduzieren so die Anzahl der Geräte, die auf dem Versandweg beschädigt werden. Zudem berät unser Kundenservice unsere Kundschaft bei Rückfragen und Problemen. Beide Maßnahmen tragen zu einer Reduzierung der Retouren bei. 2021 haben wir unser Ziel erreicht und die Retourenquote auf sieben Prozent gesenkt.

99 % Abfalltrennquote

Wir produzieren so wenig Abfälle wie möglich und trennen die nicht vermeidbaren Abfälle über die gesetzlichen Anforderungen von 90% hinaus. Daher betrug der Anteil an gemischten Siedlungsabfällen im Jahr 2021 nur 1 % der gesamten Menge.

Nachhaltigkeit bei AfB

Wir lösen gesellschaftliche Probleme auf partnerschaftliche und sozialunternehmerische Weise.

Sozialunternehmen fördern

Sozialunternehmen fördern

Wir unterstützen gemeinnützige Unternehmen bei der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen.

Botschafter digitaler Inklusion

Botschafter digitaler Inklusion

Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter zufriedene und erfolgreiche Botschafter für digitale Inklusion sind.

Elektroschrott reduzieren

Elektroschrott reduzieren

Wir entwickeln unser Geschäftsmodell stets weiter, um noch mehr Elektroschrott zu vermeiden.

Partnerschaftliche Weiterentwicklung

Partnerschaftliche Weiterentwicklung

Wir entwickeln stets zukunftsweisende Ansätze, die wir partnerschaftlich skalieren.

Transparente Berichterstattung

Transparente Berichterstattung

Wir berichten transparent über unsere wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Leistungen.

Klimabewusst handeln

Klimabewusst handeln

Wir reduzieren durch unsere Wertschöpfung nachweislich Umweltschäden.

Die Partnerschaft mit AfB – ein Beitrag zu sieben SDGs

Als IT-Partner der AfB leisten Sie mit uns einen Beitrag zur Erfüllung von sieben UN-Nachhaltigkeitszielen. Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) wurden von den Vereinten Nationen erarbeitet, um gemeinsam die gesellschaftlichen Herausforderungen bis 2030 anzugehen.

Durch eine IT-Partnerschaft mit AfB leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Erfüllung von sieben SDGs.

Durch Wiederverwendung von IT-Geräten wird die Wassernutzung und die Auswirkungen auf die Wasser- ökosysteme infolge der Emission toxischer Stoffe reduziert.

Mit der Schaffung inklusiver Arbeitsplätze fördert AfB die soziale und wirtschaftliche Inklusion sowie die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung.

Wiederverwendung und Recycling von IT-Geräten führt zur Einsparung von Emissionen, Rohstoffen und Energie und trägt somit zum Klimaschutz bei.

Chancengerechtigkeit ist mit dem Zugang zu guten Lernmitteln verbunden. AfB unterstützt weltweit Bildungsprojekte durch die Bereitstellung von IT-Geräten.

IT-Remarketing trägt zur nachhaltigen Rohstoffgewinnung und zur Reduzierung von Elektroschrottdeponien im Globalen Süden bei.

AfB trägt zur Reduzierung von Ressourcenverbrauch, Emissionen und Elektroschrott durch die Wiederverwendung von IT-Hardware bei.

Die Zusammenarbeit von AfB und IT-Partnern unterstützt maßgeblich die Erreichung sozialer und ökologischer Ziele.

FAQ zur ökologischen Wirkungsmessung

Was sind CO2-Äquivalente?
Was sind Emissionen?
Was ist ein Erwärmungspotenzial?
Was ist Primärenergie?
Was sind Sustainable Development Goals (SDGs)?
Was bedeutet Ökotoxizität?

Sie haben Fragen zur Nachhaltigkeit bei AfB?

Christoph-Daniel Teusch
CR-Manager

E-Mail: cr@afb-group.eu

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