Circular Electronics Day: Innovative Geräte & neue Forschungsprojekte

21.01.2021

Der Circular Electronics Day zielt darauf ab, die Lebensdauer von Elektronikgeräten zu verlängern und Elektroabfall zu vermeiden. Wir sprechen mit Shift-Geschäftsführer Samuel Waldeck über innovative Geräte und neue Forschungsprojekte.

Bild Circular Electronics Day 2020

Am 24. Januar 2021 findet zum 4. Mal der Circular Electronics Day statt, der darauf abzielt, die Lebensdauer von Elektronikgeräten zu verlängern und so zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen.
Im Jahr 2019 fielen weltweit rund 50 Millionen Tonnen Elektroschrott an; Müll, der neben gefährlichen und umweltschädlichen Stoffen auch wertvolle Metalle und Mineralien enthält, endliche Rohstoffe, die zumeist gut recycelbar wären und dann den erneuten Abbau substituieren könnten.
Unsere heutigen Umweltprobleme wurzeln auf einer linearen Wirtschaft: Rohstoffe abbauen, Produkte herstellen und nach kurzer Nutzungszeit wegwerfen.
Das Konzept der Circular Economy endet nicht beim Wegwerfen, sondern sieht in ausrangierten Produkten ein weiteres Rohstofflager, das es urbar zu machen gilt. Zuvor jedoch gibt es noch etliche Möglichkeiten, die Nutzungsdauer von Elektronikgeräten zu verlängern.

Wir sprechen mit Samuel Waldeck, Geschäftsführer der Shift GmbH, die mit dem Shiftphone ein modulares Smartphone auf den Markt gebracht haben und aktuell mit dem SHIFTmu das erste universelle All-in-One-Device der Computergeschichte ankündigen.

 

Das Shiftphone gilt als nachhaltiges Smartphone, das aber auch erst einmal Neuware ist, die produziert werden muss. Trotzdem kommuniziert ihr Ressourcenschonung gegenüber der herkömmlichen PC-/Smartphone-Nutzung. Wie macht ihr das?

Samuel Waldeck: Sehr viel Ressourcenschonung erreichen wir bspw. durch unsere eigene Manufaktur im chinesischen Hangzhou. Sämtliche Komponenten technologischer Produkte werden im asiatischen Raum gefertigt. Diese alle einzeln nach Deutschland zu verschicken, nur um hier dann die Endmontage durchzuführen, würde ungleich mehr Verpackungsmüll und CO2-Emissionen bedeuten. So sammeln wir die einzelnen Komponenten auf kurzen Wegen vor Ort, fertigen das finale Produkt und schicken dieses dann kompakt in einer Lieferung nach Falkenberg.

Auch muss ein neuwertiges Shiftphone nicht zwingend aus neuen Materialien bestehen. Kunststoffteile alter und defekter Geräte wie Backcover oder auch Bumper geben wir zurück in die Produktion, um aus ihnen neue Komponenten herstellen zu können.

Das SHIFTmu soll als Universal-Computing-Device in Sachen Ressourcenschonung nochmal einen großen Schritt nach vorne gehen und – so hoffen wir – Innovationsgeber sein. Wir sind umgeben von einer Vielzahl von Computern und Devices: Smartphones, Tablets, Notebooks, Detachables, Desktops, Smart-TVs, digitale Assistenten und viele mehr. All diese Geräte sind (derzeit noch) mit leistungsstarker und daher auch kostenintensiver Hardware ausgestattet, die mit hohem Aufwand und unter Verwendung wertvoller Ressourcen produziert werden muss. Mit dem SHIFTmu benötigt der Anwender nur noch eine leistungsstarke und intelligente Basis, die er um gewünschte Use-Cases erweitern und dank unseres modularen Designansatzes selbst und kostengünstig reparieren kann. Damit lassen sich Produktionsumfänge deutlich reduzieren und es fällt weniger Müll und Elektroschrott an. Weitere Informationen zum SHIFTmu finden sich in unserem Blog

Shiftphone gilt als deutsche Alternative zum Fairphone. Wie fair seid ihr? Wie fair kann man in der Elektronikbranche überhaupt sein?

Samuel Waldeck: Das ist eine spannende Frage. Die Herstellung eines fairen Smartphones ist – nach unserem Ermessen – zum gegenwärtigen Zeitpunkt (noch) nicht zu 100 % möglich. Das ist allerdings keine Rechtfertigung dafür den Kopf in den Sand zu stecken, sondern bedeutet schlichtweg, dass viel Recherchearbeit, Geduld, Einflussnahme und Kontaktarbeit erforderlich ist, um sich dem Ziel eines fairen Technologieprodukts bestmöglich anzunähern. Aus unserem aktuellen Wirkungsbericht geht hervor, dass wir in den vergangenen Jahren bereits sehr viel erreicht haben. Wir definieren uns weniger über den Begriff ‚fair‘, als über das Wort ‚Wertschätzung‘. Es ist uns wichtig, Kunden, Mitarbeitern, Partnern und natürlich auch unserer Umwelt wertschätzend, achtsam und rücksichtsvoll entgegenzutreten. Diese Grundeinstellung hilft uns tagtäglich dabei unsere Geräte in Sachen Fairness und Nachhaltigkeit weiter zu optimieren.

Ein sehr wichtiger Schritt für uns in Sachen Fairness, ist bspw. der Aufbau unserer eigenen Technologie-Manufaktur im chinesischen Hangzhou gewesen. Hier sind etwa 10 Mitarbeiter mit der Endmontage unserer Shiftphones beschäftigt. Da es sich um unser eigenes Unternehmen handelt, können wir für Arbeitsbedingungen sorgen zu denen wir selbst (hier in Deutschland) auch gerne arbeiten möchten. Dazu gehören geregelte Arbeitszeiten, eine 40-Stunden-Woche, umfassende Versicherungsmaßnahmen, eine familiäre Atmosphäre oder auch ein angenehmes Büro-Klima. Bedingungen, die für chinesische Verhältnisse eher untypisch sind. 

Carsten hatte im September die Möglichkeit, vor dem IFA+ Summit-Publikum zu sprechen. Der Titel des Beitrags lautete "Shift happens! From Dataism to Valuism - Running a Social Business in a highly competitive Market." - Unsere Produkte werden im Vortrag eher nebensächlich behandelt. Vielmehr geht es um das Verstehen unserer Zeit, der Veränderungen auf die wir uns zu bewegen und wie Wirtschaften in diesem Kontext weise und verändernd funktionieren sollte.

In diesem Beitrag kommt sehr gut zum Ausdruck, was wir unter Wertschätzung und einem fairen Umgang miteinander verstehen:

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